Dienstag, 24. Oktober 2017

16.08. Troianisches Pferd

16.08.2016

Nach 20 Minuten Fahrt finden wir auf einem Felsen, erhöht über Sesimbra, den Camping-Platz, zu dem wir eigentlich gestern Abend wollten. Wir schauen uns kurz die schöne Anlage an - na gut, merken wir uns für das nächste Mal!


Am Strand von Sesimbra sind schon vor 11:00 Uhr und ca. 1.000 Badegäste hatten wohl die gleich Idee.
Also bleiben wir nicht lange, sondern steuern den Hafen in Setubal an. Von hier aus geht es nach 45 Minuten Wartezeit innerhalb von 25 Minuten mit der Autofähre, durch eine malerische Bucht, zur traumhaften Halbinsel Trioa.


Weiße Strände und türkisfarbenes Wasser erwarten uns.




An diesen weißen Stränden kommen wir allerdings erst mit reichlicher Verspätung an, denn beim Verlassen der Fähre, fährt uns eine Portugiesin mit ihrem Golf in die rechte Seite.
Das alte Zusatzschloss von Schorschi, das ein bisschen vom Auto absteht, reißt ihre Schüssel wie eine Dose auf.


Das Geschrei ist groß, an unserem Auto sieht man kaum etwas. Die Dame ist sich absolut sicher, dass wir Schuld und ihr reingefahren sind. Wenn man allerdings die Schrammen genauer begutachtet, merkt man schnell, dass das gar nicht möglich ist.
Nachdem sich die Gemüter beruhigt haben, gibt die Fahrerin uns einige nette Tipps für Troia "und wenn Sie dort sind, dann denken Sie an die Dame, in die Sie reingefahren sind". Alles klar ...
Es stellt sich heraus, dass sie und ihr Mann, der mittlerweile auch eingetroffen ist, München gut kennen, da er mal irgendetwas für BMW gearbeitet hat. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert. Und bei dem was die Portugiesen hier so als "fahren" bezeichnen, ist es eh ein Wunder, dass so etwas nicht schon früher passiert ist.
Nach dem Mittagessen und ausgiebiger Siesta kommt sogar auch mal die gerufene Polizei dazu und nimmt den Sachverhalt auf. Für 2 Kilometer haben sie sagenhafte 2 Stunden benötigt.
Schnell kleben wir noch den Seitenspiegel der Dame an, der übrigens auch vorher schon wesentlich bessere Zeiten gesehen hat. Und so gehen wir doch noch im Guten auseinander und wünschen uns beide schöne Ferien und, dass man sich das nächste Mal hoffentlich unter besseren Umständen trifft.
Nun endlich geht es an den Praia! Mittlerweile ist es halb 4 Uhr und wir werden das Gefühl nicht los, den Tag ein bisschen verloren zu haben. Aber wir machen das Beste daraus, genießen den Traumstrand und hoffen, dass die Versicherungen checken, dass unsere Version der Geschichte stimmt.



Später geht es weiter durch Dörfchen und Pinienwälder. Bis zu Ana's Freundin in Porto Covo schaffen wir es heute aber nicht mehr, die Akkus sind leer.

Nördlich von Sines, bei einem Camping an einem See neben dem Meer, lässt uns der Nachtwächter noch schnell hinein. Wir schlagen unser Lager auf, wieder frei nach dem Motto „Für eine Nacht wird es schon gehen!“.





Montag, 16. Oktober 2017

15.08. Lissabon

15.08.2016

Nach dem Checkout geht es zu einem strategisch sinnvollen Parkplatz direkt bei der Polizei. Dank Feiertag ist der auch noch gratuito. Und dann lassen wir uns hinab und hinauf und hinab und hinauf, durch die Gässchen und über die Stufen durch Lissabon treiben.







Unterwegs treffen wir auf einen Amerikaner, der uns nach dem Weg zur Botschaft fragt. Er wurde ausgeraubt und hat absolut nichts mehr bei sich. Wir geben ihm unser "Überfall"-Kleingeld aus den Hosentaschen, damit er sich Wasser und ein Busticket kaufen kann. (Viele Wochen später bekommt Theo nach einem Überfall 20 € von 2 Belgiern geschenkt. So hilft man sich halt.)






Zur Stärkung gibt es einen kleinen Insalada mista für 8€. Mehr Bargeld hätten wir nach den Postkarten-Eskapaden auch nicht mehr gehabt, denn Sarah hat mal wieder zu wenig Bares eingesteckt. Man gönnt sich ja sonst nichts. Erschöpft und beeindruckt kommen wir am Abend wieder am Auto an. Was für eine tolle Stadt! Mindestens 20mal hätten wir übrigens Drogen und Sonnenbrillen am Strassenrand kaufen können.





Es ist noch früh am Abend und deswegen geht es gleich noch über den Tejo und die große rote Brücke Richtung Süden. Es gibt nicht viele Brücken über den Tejo, deswegen platzt die Straße aus allen Nähten. Zum Glück nur auf der anderen Seite. Das müssen wir uns für die Rückfahrt merken! (Natürlich vergessen wir das auf der Rückfahrt.)


Durch Tourismus-Hochburgen und Bierzelt-Anlagen führt unser Weg zum Lagoa di Albufeira. Den Campingplatz finden wir nicht, aber der See mündet direkt in das herrlich warme türkise Wasser. Was für eine schöne Erfrischung nach der Stadtbesichtigung!



Ein paar Kilometer weiter finden wir einen anderen Camping, der nur aus Mobilhomes besteht. Es ist 20 Uhr und für eine Nacht wir die angebotene Wiese schon gehen, also bleiben wir und installieren uns.


Die Wiese ist allerdings das Hundeklo und die Waschhäuser entpuppen sich als unzumutbar – und wir haben mittlerweile schon so einiges gesehen! Der erste Gang am nächsten Morgen führt uns ohne über Los zu gehen direkt zum Checkout.

Mittwoch, 11. Oktober 2017

14.08. Freiiiheiiittttt

14.08.2016


Heute ist es so weit: Zeit, Luxi ersteinmal zu verabschieden. Also die Zelte abgebrochen und auf nach Sintra zu Davids Feld. Zwischen 10 und 11 sind wir dort verabredet.


Ein freundlicher Hund erwartet uns auf dem kunterbunten „Bauernhof“, aber kein David weit und breit.
Es stellt sich schließlich nach einigem Suchen und Telefonieren heraus, dass er dachte, heute sei Samstag und da ist er tauchen gegangen. Um 18 Uhr vereinbaren wir einen neuen Termin.
Aber was machen wir jetzt sechs Stunden lang? Erstmal zum Baumarkt - es gibt immer was zu tun! Vorne rechts beim Schorschi schepperts nämlich gewaltig, ein Stück vom Auspuff ist anscheinend lose. Und Theo wollte es doch noch in München schweißen, aber der Mechaniker unseres Vertrauens meinte, „das hält schon noch“.
Auf einem kleinen schattigen Parkplatz abseits vom Decathlon und weiteren Shopping-Paradiesen wird geschraubt, gezurrt und geklebt bis das Teil hält – vorerst. Die Kampfhunde nebenan sind hinter ihrem Zaun geblieben und so können wir, weil es gar so schön war, nochmal zum Baumarkt. Hier gibt es immerhin Wlan.
Und David kommt ja eh erst um 18 Uhr zurück. Da bleibt uns noch eine Stunde Zeit, um etwas zu snacken. Allerdings ist 17 Uhr eine schlechte Uhrzeit, weil die Restaurantleute alle selber gerade "Mittag" machen. Und so bekommen wir schnell etwas „gezaubert“, was da ist: Pommes mit Zwiebeln und Rührei und dazu eine frittierte Megawurst. Naja, satt wird man und in Portugal isst man eh nicht auf.
David empfängt uns schließlich sehr nett und wir finden einen herrlichen Platz für Luxis Urli auf dem Bauernhof.


Lissabon schaffen wir heute natürlich nicht mehr, aber den städtischen Campingplatz können wir noch in Ruhe beziehen. Dieser entpuppt sich als riesig und wider Erwarten stehen wir doch ganz nett, hinten oben auf einem Hügel unter Pinien. Für eine Nacht und Stadtbesichtigung reicht es allemal. Ohne Luxi sind wir nun auch deutlich flexibler und so grausam es klingt: irgendwie sind wir froh den Ballast los zu sein.

Mittwoch, 4. Oktober 2017

13.08. Adeus Ericeira!

13.08.2016


Es gibt immernoch viel zu tun! Das neue Zelt, das wir uns sicherheitshalber besorgt haben, ist klein, aber fein. Zu zweit passen aber nur Hobbits rein.
Schnell noch den Blinker von Schorschi geklebt, der eben kurz am Baum gelandet ist. Ups – wo kommt der denn plötzlich her?!
Noch immer stellt sich uns bei jedem Teil die wichtigste Frage: was brauchen wir wirklich!?
Dann geht es nochmal an den Strand. Keine Wellen in Sicht, also lassen wir die Bretter weiter ausruhen.


Gemütlich lassen wir den letzten Abend in Ericeira ausklingen. Nach sechs Nächten und einem unverhofft traumhaften Platz kommt ja fast schon Urlaubsstimmung auf!