23.08.2016
Einsamer Strand, einsamer Schlafplatz, einsame Spitze. Hätten wir
nie gedacht, dass wir in der Gegend so lange bleiben. Nun geht es um den westlichsten Zipfel Europas herum Richtung Osten. In 'Sagres' ist es mal
wieder Zeit für einen Touri-Programm-Punkt, die 3€ Eintritt in die
'Fortaleza de Sagres' sind für Sarah-Schwäble vertretbar. Wir
machen uns auf den 3 Kilometer langen Rundweg, um die Reste des Forts & der Seefahrer-Schule auf den Klippen zu erkunden.
Weiter auf der Straße: „Ach schau mal ein, ein Lidl! Der sieht
genau so aus wie der gestern! Voll verrückt, wirklich genau so!!
Das ist ja abgefahren, fast schon gruslig. Auch diese Straße?! ...
Moment mal ... es ist dieser Lidl! Häääää .... ??!!“
Da waren wir wohl unbemerkt im Kreis gefahren ...
Weiter geht es nach Lagos. Touriprogramm-Punkt Nr. 2: Höhlen und
Felsen, die so typisch für die Algarve sind. Die Bootstour lassen
wir erstmal aus.
Von weitem sehen wir den langen Strand - die
Abkühlung ruft. Etwas weg von den Menschenmassen geht es an den
'Praia'. Auf dem Parkplatz plötzlich „Hello!Hello!“. Die
Laurencos von unserem Fähr-Malheur. Was für ein schöner Zufall.
Wir plaudern kurz und verabschieden uns schnell, da wir an den Strand
und sie gerne zum Essen wollen.
Wenn wir es geplant hätten, hätten wir uns sicher nicht
gefunden.
Am herrlichen Wasser kann man toll in den Wellen spielen. Nach
ausreichend Abkühlung und Pause geht es weiter nach 'Faro'. Auf der
'Ilha de Tavira' gibt es den letzten Surfspot im 'Guide' und auch
einen Campingplatz mitten im Naturpark. Das Navi leitet un
dallerdings zum Camping der 'Ilha de Faro' einer beliebten
Bierzelt-Hochburg direkt am Strand. Hier blieben wir auf keinen Fall.
Aber kurz ins Meer gehüpft, getrocknet und wir können auch
diesen Strand abhaken. Jetzt aber wirklich zur 'Ilha de Tavira'. Da
kann man sogar mit dem Boot hinfahren. Am Hafen angekommen sehen
wir, dass das auf keinen Fall Autofähren sind. 20Uhr ist auch zu
spät für einen weiteren Strandausflug. Also zu einem
Womo-Stellplatz in der Nähe. Sofort stehen wir im Stau. Bis 21Uhr ,
wenn die Schranke schließt, schaffen wir das auf keinen Fall. Also
im Navi einen Camping in die entgegengesetzte Richtung gesucht und
gefunden. Serpentine und Kurve um Kurve, immer höher und höher, in
die Dunkelheit, dem nächtlichen Sternenhimmel näher kommend, den
Berg hinauf. Einsame verlassene Häuser am Straßenrand, vereinzelte
alte Autos die uns entgegen kommen, bis wir endlich einen Grat
überwinden und uns wieder weiter hinunter arbeiten. Auf dem
Schotterweg, der sehr steil nach unten geht, fliegen im Licht der
Scheinwerfer immer wieder verwirrte Vögel auf, nur um sich ein paar
Meter hinter dem Scheinwerferlicht wieder in andere Kuhlen zu hocken. Schon ein bisschen gruslig. Am Ende des Weges,
mittlerweile im Tal, erreichen wir den 'Terrassen Camping': ein
paar halb verfallene Häuser die zum Verkauf stehen #DankeGoogle.
Hier ist gerade genug Platz um zu wenden und Sarah muss auch noch mitten in der Nacht aussteigen und die Schiebetür abschließen - als ob das bei Geistern etwas bringen würde!
Hier wollen wir dann auch irgendwie nicht bleiben, einsam und
ruhig ist schon gut aber das ist ein bisschen zu viel 'einsam und
ruhig'. Also alles wieder zurück.
Die Steigung auf der Schotter-Piste ist für Schorschi gerade so
noch zu meistern. Die Nerven liegen trotzdem kurz blank, der
Unterzucker droht, wir gehen mal wieder 'auf dem Zahnfleisch'.
Wieder zurück unten im Ort, kein Platz an dem wir einfach so
bleiben könnten. Wir folgen einem 'Campissimo' Schild und finden den
Platz sogar. Der freundliche Wächter erklärt uns, dass der Platz im
Sommer 'privado' ist. Er gibt uns eine Wegbeschreibung zum nächsten
Camping. Diesen finden wir trotz der diffusen Beschreibung 'the man playing golf, then right, then left ...' sofort. Die Rezeption hat gerade zu gemacht, als wir ankommen sehen wir aber noch, wie ein Auto mit Wohnwagen im Schlund des Camping
verschwindet. Wir finden noch jemanden der uns rein lässt und
dürfen uns auf den letzten freien Platz stellen. Hering an
Hering kampieren wir hier, aber das ist uns mittlerweile egal. Mit letzter Kraft
wird gekocht, gegessen und ins Bett gefallen.